Politik in Halle
Letzte Aktualisierung: 15.1.2025Wer wird neuer Oberbürgermeister von Halle?
Jahrelang stand Halle Saale ohne Oberbürgermeister da, nachdem der einmal wiedergewählte, parteilose, ehemalige SPD-Mann in dieser Funktion nach wiederholten Verfehlungen und diversen Gerichtsprozessen suspendiert worden war, seinen Platz aber nicht räumen wollte. Sein Stellvertreter, Finanzdezernent Egbert Geier, führte die Händelstadt daher, gezwungenermaßen, aus der zweiten Reihe. Doch 2025 wird Halles Stadtspitze neu gewählt. Neun Kandidaten sind diesmal am Start: Egbert Geier (SPD, Finanzdezernent und Bürgermeister), Kerstin Godenrath (CDU,Betriebswirtschafterin, langjährige Mitarbeiterin in Halles Stadtverwaltung), Dörte Jacobi (Die PARTEI, Verkehrskauffrau, Golferin), Andreas Wels (Hauptsache Halle, ehemaliger Wasserspringer und einer der stärksten Unterstützer des geexten OBs Bernd Wiegand), Martin Bochmann (Die PARTEI, tritt aber unabhängig an), Wolfgang Hoppe (parteilos, Physiker an der Martin-Luther-Universität), Sven Macha (parteilos, Maler und Werbeagenturinhaber), Alexander Vogt (parteilos, Ex-CDU-Mann, studierter Verkehrsplaner), Maik Weiderpas (parteilos, Autopflege-Inhaber mit Auslandserfahrung). Erste Wahlgang ist am 2.2.2025. In der Vergangenheit reichte ein Wahlgang nicht aus, so dass es im zweiten Wahlgang zur Stichwahl kam. Der Stichwahl-Termin wäre der 23.2.2025. Wie die OB-Wahl 2025 läuft? Abwarten und Tee trinken.
Die Linke ist in Halle (Saale) relativ stark, hat nach dem Ende der DDR 1990 jedoch noch nie einen Oberbürgermeister gestellt. Stattdessen kamen je zwei Mal CDU und SPD zum Zuge: Nachdem der este CDU-Mann im Rathaus schon 1991 durch Stasi-Vorwürfe zu Fall kam, übernahm Klaus Peter Rauen (CDU, verstorben) das Regime. Auf den Mann aus dem Westen folgten zwei SPD-Frauen aus dem Osten (Ingrid Häußler und Dagmar Szabados). 2012 kam mit Bernd Wiegand wieder ein Mann aus dem Westen an die Rathaus-Spitze in Halle, zwar ohne Parteibuch, aber mit Schützenhilfe von Linkspartei und Grünen.
Der Erdrutscherfolg der AfD bei der Landtagswahl 2016 in Sachsen-Anhalt (24,3 Prozent) hat auch in Halle gezeigt, wie die Stadt inzwischen politisch, sozial und ökonomisch gespalten ist. Die neue Partei rechts von der CDU punktete vor allem bei den Enttäuschten und Abgehängten im Süden und Westen der Stadt. Bei der Landtagswahl 2021 behauptete die AfD ihre starke Stellung mit 20,8 Prozent, während die Linke auf 11 Prozent abstürzte. Die CDU konnte deutlich zulegen und kam auf 37,1 Prozent. Bei der Stadtratswahl 2019 in Halle ging die Linke mit 17,8 Prozent als Siegerin durchs Ziel vor der CDU mit 17,4 Prozent (beide mit herben Verlusten) dicht gefolgt von den Grünen mit 16,3 Prozent (+ 6,3 Prozent) und der AfD mit 14 Prozent (+ 9,4 Prozent).
Welche Hallenser sind oder waren Bundestagsabgeordnete?
Petra Sitte (seit 2005, Die Linke), Karamba Diaby (seit 2013, SPD), Christoph Bernstiel (von 2017 bis 2021, CDU) und Frank Sitta (seit 2017, FDP) sitzen/saßen für Halle Saale im Deutschen Bundestag.
Hans-Christian Ströbele (Bündnis 90/Die Grünen) wurde 1939 in Halle Saale geboren, war einer der RAF-Anwälte und saß von 1985 bis 2017 im Deutschen Bundestag. Er verstarb am 29. August 2022.
Christoph Bergner war von 2002 bis 2017 für die CDU im Deutschen Bundestag.
Welche Hallenser sitzen im Landtag von Sachsen-Anhalt?
Thomas Keindorf, Bernhard Bönisch und Marco Tullner (CDU), Thomas Felke (SPD) sitzen für Halle im Landtag von Sachsen-Anhalt.
Halles Stadtrat